Biologisch gepflegter Rasen

Düngen & Boden

Rasenpflege

So düngen Sie Ihren Rasen richtig

Ein gleichmäßig dichter und grüner Rasen ist der Traum vieler Gartenbesitzer. Ihn anzulegen und dauerhaft zu erhalten erfordert einiges an Wissen und Pflege. Lesen Sie nachfolgend, wie dies geht, was Sie dabei beachten müssen und wie Sie Ihren passenden Dünger auswählen.

Rasenpflege – so erhalten Sie einen perfekten Rasen

Die Rasenpflege beginnt mit der Frühjahrsdüngung und einem anschließenden Schnitt auf etwa 4 cm Höhe. Der geeignete Zeitpunkt dafür ist, wenn die Narzissen in voller Blüte stehen.

Zwei Wochen später sollte der Rasen vertikutiert werden. Dabei wird der Rasen durchlüftet, Moos und Rasenfilz werden entfernt. Anschließen wird eine etwa 3 cm dicke Schicht, bestehend aus 2/3 Quarzsand und 1/3 Kompost, aufgebracht. Auf diese Schicht werden Grassamen gesät. Der Quarzsand füllt dabei die beim Vertikutieren entstandenen Ritzen aus und gewährleistet eine gute Luftführung im Boden. Beim nächsten Regen wird der Kompost mit den Grassamen auf die Bodenoberfläche gewaschen und stellt Nährstoffe für das keimende Gras zur Verfügung.

Wenn das Gras eine Höhe von 6-8 cm erreicht hat, sollte es auf 4-6 cm zurückgeschnitten werden. Damit die Grashalme sauber abgeschnitten werden, sollten nur scharfe Mähmesser verwendet werden. Da die Grashalme die Energieproduzenten des Grases sind, sollte nie mehr als 1/3 des Halms abgemäht werden. Häufiges Mähen führt zu kurzem Mähgut, das auf dem Rasen zurückbleiben kann und als Mulch das Bodenleben und den Rasen ernährt.

Wässern Sie während der heißen Monate Ihren Rasen regelmäßig. Ein guter Zeitpunkt dafür sind die Abendstunden. Dabei ist es besser, seltener und dafür intensiv, anstatt häufig und oberflächlich zu wässern. In Regel reichen 1 bis 2 Mal pro Woche mit jeweils 15-20 Litern pro Quadratmeter aus.

Damit Ihrem Rasen immer genug Licht und Luft zur Verfügung stehen, sollten Blätter, Äste und Früchte regelmäßig abgerecht werden. Auch über den Winter sollte nichts länger auf dem Rasen liegen bleiben.

Rasendünger – so düngen Sie Ihren Rasen richtig

Das starke Wachstum eines gesunden Rasens entzieht dem Boden kontinuierlich Nährstoffe. Diese Nährstoffe müssen dem Boden wieder zugeführt werden, damit Ihr Rasen robust und dicht bleibt. Arbeitsentlastend sind dabei hochwertige Langzeitdünger, die ihre Nährstoffe über einen längeren Zeitraum abgeben, sodass Sie mit weniger Anwendungen auskommen.

Bei der Verwendung von handelsüblichen Kunstdüngern sind vier Düngergaben übers Jahr empfohlen: zum Wachstumsstart im April, über den Sommer im Juni und August und zum Wachstumsende im Herbst. Im Herbst nehmen die Wurzeln Nährstoffe auf, die das Gras für den Austrieb im nächsten Frühjahr benötigt. Rasenexperten berichteten mir von sehr guten Erfahrungen mit Produkten der Firma Compo, die ich allerdings selbst nicht getestet habe.

Ein bis zwei Tage vor dem Düngen sollten Sie Ihren Rasen gründlich wässern. Nach dem Abtrocknen der Halme kann der Rasen dann gedüngt und anschließend  intensiv gewässert werden, damit der Dünger von den Grashalmen abgespült und in den Boden eingewaschen wird.

Damit Sie genau wissen, welche Nährstoffe in Ihrem Boden fehlen und Sie den passenden Dünger auswählen können, sollten Sie Ihren Boden vor der ersten Düngung im Frühjahr alle 2-3 Jahre analysieren lassen.

Bio-Rasendünger – so treffen Sie die richtige Auswahl

Bei der Wahl des geeigneten Rasendüngers stehen Sie zunächst vor der Entscheidung zwischen Bio- und Kunstdünger.

Mit Kunstdüngern und Unkrautvernichtungsmitteln gepflegte Rasen sind schön. Aber sind sie ihren Preis wert? Wollen Sie Ihre Kinder auf einem mit Herbiziden behandelten Rasen spielen lassen? Darüber hinaus belastet das notwendige, häufige Wässern unsere Wasservorräte und wäscht Düngemittel und Herbizide ins Grundwasser aus.

Kunstdünger beinhalten wasserlösliche Düngesalze, die von den Wurzeln direkt aufgenommen werden können. Deshalb wirken Kunstdünger innerhalb von kurzer Zeit. Da die Pflanze hinsichtlich angebotener Düngesalze alles aufnimmt, was ihr zwischen die Wurzeln kommt, gibt es hier kein Regulativ. Die Pflanze kann sich dabei leicht überfressen, was zu schwachen und kränklichen Pflanzen führt. Düngesalze ernähren das Bodenleben nicht und können es durch kurzfristig im Boden auftretende hohe Salzkonzentrationen schädigen. Damit sind auch die gesundheitserhaltenden Funktionen eines lebenden Bodens ausgeschaltet.

Diese Nachteile vermeiden Sie bei der biologischen Rasenpflege. Allerdings ist der Zugang zur biologischen Rasenpflege ein anderer und gründet auf den Grundfragen zur Schaffung günstiger Wachstumsbedingungen für das Gras und von Bedingungen, unter denen sich das Unkraut nicht wohl fühlt.

Biodünger, also Dünger, die auf die Kreisläufe im Boden ausgerichtet sind, ernähren primär das Bodenleben. Erst nachdem der Dünger durch die Lebewesen im Boden aufbereitet ist, steht er der Pflanze zur Verfügung. Die Wirkung eines solchen Düngers setzt damit später ein als die eines Kunstdüngers, hält aber auch länger vor. Ein gesundes Bodenleben sorgt für einen gesunden Boden mit guter Durchlüftung und Wasserhaltefähigkeit. Darüber hinaus sorgen die Lebewesen im Boden auch für die Gesundheit der in ihm wachsenden Pflanzen, was die Verwendung von Pestiziden stark verringert bzw. unnötig macht. Bei der Verwendung von Biodüngern brauchen Sie sich hinsichtlich der Schädigung Ihres Rasens durch Überdüngung keine Gedanken machen.

Während Sie bei Verwendung eines Kunstdüngers Ihren Rasen viermal im Jahr düngen sollten, sind bei der Verwendung biologischer Düngemittel zwei Anwendungen ausreichend. Beachtet man weiterhin, dass ein biologisch gepflegter Rasen weniger bis keine Unkrautvernichtungsmittel benötigt, ist die Verwendung von Biodüngern nicht nur die gesündere, sondern auch die günstigere Wahl.

Wählen Sie bei Ihrem nächsten Einkauf einen Biodünger aus, der neben den Hauptnährstoffen N (Stickstoff), P (Phosphor) und K (Kalium) eine Vielzahl von Mikronährstoffen enthält und eine lange Wirkdauer aufweist. Ein gesunder Rasen wird Sie dafür belohnen.

Organischer Rasendünger – mit biologischem Dünger zum gepflegten Grün

Mit diesen sechs Tipps erhalten Sie einen gesunden Bio-Rasen:

Tipp 1: Mähen Sie richtig
Kürzen Sie Ihren Rasen beim Mähen um maximal 1/3 der Höhe, damit die Gräser genügend Kraft zum Weiterwachsen haben. Verwenden Sie zum Mähen einen Mulchmäher. Mähgut ernährt das Bodenleben und deckt etwa 25% des Nährstoffbedarfs Ihres Rasens.

Tipp 2: Düngen Sie organisch
Auch ein Bio-Rasen braucht zusätzlichen Dünger, um grün zu bleiben. Organische Düngemittel setzen ihre Nährstoffe langsam frei und ermöglichen eine langfristige Ernährung ihres Rasens. Die biologische Rasenpflege nutzt die natürlichen Kreisläufe im Boden und beruht auf der Prämisse, das Bodenleben zu ernähren, das dann wiederum die Gräser ernährt. Das Bodenleben sorgt nicht nur für die Ernährung der Gräser sondern auch für einen gesunde Böden, die gut durchlüftet sind und Wasser gut speichern können.

Durch die Langzeitwirkung von organischen Düngemitteln reicht eine zweimalige Düngung, im Frühjahr und im Herbst, aus. Zur Auswahl des passenden Düngemittels empfiehlt es sich auch bei der biologischen Rasenpflege, alle 2-3 Jahre eine Bodenuntersuchung durchführen zu lassen.

Tipp 3:Versorgen Sie Ihren Rasen zusätzlich mit Kompost
Kompostgaben sind die „ultimative“ Zusatzernährung für Ihren Rasen und Ihren Boden. Verwenden Sie dazu hochwertigen, geruchlosen Kompost, der nicht mit Herbiziden belastet ist.

Tipp 4: Wässern Sie Ihren Rasen mit Bedacht
Falsches Wässern ist ein häufiger Fehler bei der Rasenpflege und eine der Hauptursachen für braune Flecken und Pilzerkrankungen. Wässern Sie Ihren Rasen nicht zu häufig, dann aber so lange, dass das Wasser in eine Tiefe von 10-15 cm vordringt. Einmal die Woche sollte auch bei heißem Wetter ausreichen.

Tipp 5: Wählen Sie die richtige Grassorte
Zur Anlage eines Rasens gibt es unterschiedliche Grassorten, die mehr oder weniger Sonne, Trockenheit und Beanspruchung vertragen, unterschiedlich schnell wachsen und widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten sind. Mit der Wahl der richtigen Sorte vereinfachen Sie die Pflege ihres Rasens und reduzieren den Pflegeaufwand.

Tipp 6: Achten Sie auf die Beikräuter
Im Rasen auftretende Beikräuter zeigen uns den Zustand des Bodens an. Solange wir am Boden nichts ändern, wird dieses Beikraut trotz Bekämpfung immer wieder auftreten. So deutet zum Beispiel häufig auftretender Wegerich auf einen stark verdichteten Lehmboden hin, häufig auftretender Löwenzahn auf Kalziummangel und Überschuss an Mangnesium. Mit Veränderung des entsprechenden Bodenzustands wird auch das entsprechende Beikraut wieder verschwinden.

Probieren Sie es aus, Sie werden an Ihrem Rasen eine Freude haben!

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