Tomaten sind die beliebtesten heimischen Kulturpflanzen. Und das aus gutem Grund: Vollreife, erntefrische Tomaten aus dem eigenen Garten sind nicht nur von unübertroffenem Geschmack, sondern auch äußerst gesund. Besonders ihre Schale ist eine wertvolle Quelle für die Vitamine A, C und K, für Antioxidantien und für Ballaststoffe. Hinsichtlich Vitamin K gibt es deutliche Hinweise, dass es vor Arterienverkalkung schützt.
Mit den nachfolgenden Tipps wird auch Ihnen eine reiche Tomatenernte gelingen.
Tipp 1: Tomaten anziehen oder Tomatensetzlinge kaufen
Tomaten aus Samen zu ziehen ist nicht schwer und macht dann Sinn, wenn Sie Sorten anbauen wollen, die als Setzlinge nicht einfach erhältlich sind und Sie den entsprechenden Platz für die Anzucht auf der Fensterbank oder im Gewächshaus haben. Eine Anleitung zur Aussaat von Tomaten finden Sie hier.
Einfacher ist der Kauf von Setzlingen, sinnvollerweise nach den Eisheiligen. Setzlinge erhalten Sie in einer guten Gärtnerei, auf dem Markt oder in einem Gartencenter. Achten Sie auf gesunde Pflanzen mit dunkelgrünen Blättern, einem starken Spross und möglichst wenig Blüten, damit die Pflanze zunächst ihre ganze Kraft ins Anwachsen stecken kann.
Wie Sie Ihre eigene Tomatensamen ernten, lesen Sie hier.
Tipp 2: Tomatensorten – so finde ich die geeignete Tomatensorte
Jede Region, ja sogar jeder Garten, hat sein eigenes Mikroklima. Deshalb ist es ratsam, mit Sorten zu beginnen, die sich in Ihrer Gegend bewährt haben.
Dies können samenfeste Sorten sein, die seit Generationen angebaut und jedes Jahr aus den vorjährigen Samen neu gezogen werden. Es können aber auch Kreuzungen aus zwei Tomatensorten sein, sogenannte F1-Hybriden, die Vorteile beider Elternsorten vereinen. Während samenfeste Sorten oft einen besseren Geschmack aufweisen, sind Hybriden für höhere Erträge und eine höhere Resistenz gegen Krankheiten bekannt. Durch den Anbau unterschiedlicher Sorten können Sie herauszufinden, welche Tomaten für Ihren Garten am besten geeignet sind.
Tipp 3: So wähle ich den richtigen Standort für meine Tomaten
Tomaten benötigen, um reich zu blühen, mehr als 6-8 Stunden Sonne am Tag. Darüber hinaus sollte der Standort in Ihrer Nähe sein, damit sie jeden Tag nach Ihren Tomaten schauen können. Ein Platz im Gemüsegarten ist dabei genauso geeignet wie ein Topf auf dem Balkon oder ein Platz im Blumenbeet. Tomaten bleiben gesünder, wenn sie keinen Regen abbekommen. Regengeschützte Plätze an einer Hauswand oder in einem Gewächshaus sind dafür besonders geeignet.
Tipp 4: Tomaten pflanzen – wann ist der geeignete Zeitpunkt?
Tomaten vertragen weder Frost, noch mögen sie tiefe Temperaturen. Ein guter Pflanzzeitpunkt ist deshalb 10-14 Tage nach den Eisheiligen. Bis dahin hat sich auch der Boden etwas erwärmt, was das Anwachsen fördert. Günstige Pflanzzeitpunkte sind Tage mit bedecktem Himmel, früh morgens oder abends.
Tipp 5: So pflanze ich meine Tomaten richtig
Arbeiten Sie einige Wochen vor der Pflanzung etwas Kompost in den Boden ein. Heben Sie zur Pflanzung ein 15-20 cm tiefes ovales Pflanzloch aus. Bringen Sie unten in das Pflanzloch etwas Dünger ein. Bei Verwendung von mineralischem Dünger sollten Sie den Dünger mit etwas Erde abdecken, damit die Wurzeln nicht verbrennen. Organische Düngung muss nicht abgedeckt werden. Bringen Sie ein paar Zentimeter außerhalb der Schmalseite des Pflanzlochs eine Rankhilfe an. Legen sie den Setzling mit den Wurzeln an der schmalen Seite horizontal in das Pflanzloch und biegen Sie den Stamm des Setzlings auf der Seite mit der Rankhilfe vorsichtig hoch. Auf diese Weise wird die Pflanze entlang des eingegrabenen Stamms weitere Wurzeln für ein üppiges Wachstum bilden. Knicken Sie den Stamm nicht zu eng ab, damit dieser nicht bricht! Alternativ können Sie die Pflanze auch tiefer setzen, was aber mehr Aufwand beim Ausheben des Pflanzlochs bedeutet. Neben das Pflanzloch können Sie einen leeren Tontopf in die Erde einlassen. Dadurch bringen Sie beim Gießen das Wasser direkt an die Wurzeln. Gießen Sie Ihre Pflanze vorsichtig, aber eindringlich an.
Damit Tomaten immer wieder gut abtrocknen können und genug Licht erhalten, sollten Sie einen Pflanzabstand von 60 cm einhalten.
Wenn die Wurzeln der Tomaten in der Tiefe sind, also nach 4-6 Wochen, können Sie den Boden mit Mulch abdecken, um die Feuchtigkeit besser zu halten.
Tipp 6: Tomaten richtig erziehen
Tomaten können als einzelner Stamm oder als Busch erzogen werden. Um einen einzelnen Stamm zu erhalten, zieht man den Hauptstamm nach oben und bricht die in den Blattachseln entstehenden Seitentriebe aus (ausgeizen). Auf diese Weise erhält man größere Früchte, die früher reif sind. In Buschform gezogene Tomaten ergeben im Gegensatz dazu mehr, jedoch kleinere Früchte.
Um früher reife Tomaten zu erhalten, können Tomaten auch pinziert werden. Dazu schneidet man den Haupttrieb oberhalb der dritten Blütenrispe ab und zieht einen Seitentrieb nach, der wiederum oberhalb der dritten Blütenrispe abgeschnitten wird.
Tipp 7: Tomaten gießen – so wässere ich meine Tomaten
Tomaten sollten lieber weniger und eindringlich als häufig und oberflächlich gegossen werden. Dabei dringt das Wasser tief in den Boden ein und die Pflanzen können sich über ihre tiefen Wurzeln lange davon versorgen. In leichtem Boden sollte etwa alle 2 Tage, in schweren Böden 1-2 Mal pro Woche gegossen werden. Gegossen wird dabei direkt am Boden im Traufbereich der Pflanzen. Um Krankheiten vorzubeugen, sollten die Blätter dabei nicht benetzt werden. Der Geschmack von Tomaten ist umso besser, je weniger Wasser die Pflanze erhält.
Tipp 8: Tomaten düngen
Tomaten sollten nach der Startdüngung, siehe Tipp 5, erst dann wieder gedüngt werden, wenn die Früchte etwa die Größe eines Golfballs erreicht haben. Bei der Verwendung von Mineraldünger ist dann etwa alle 4 Wochen nachzudüngen. Dabei verteilen Sie 2-3 Esslöffel Dünger im „Traufbereich“ der Pflanze und arbeiten ihn leicht ein. Der Dünger selbst sollte dabei mit Stängel und Wurzeln nicht in Berührung kommen. Bei der Verwendung von Biodünger ist eine Wiederholungsdüngung nach etwa 2 Monaten ausreichend. Der Tomate selbst scheint es „egal“ zu sein, ob sie mineralisch oder organisch gedüngt wird. Für die Entwicklung des Bodens ist die Verwendung von organischem Dünger besser und die Früchte sollen für uns gesünder sein.
Tipp 9: Tomaten ernten
Tomaten sind reif, wenn sie eine gleichmäßige Farbe angenommen haben, die grün, rot, gelb oder schwarz sein kann, und wenn sie auf Druck leicht nachgeben. Zum Ernten kann die Tomate vorsichtig abdreht oder am Stängel abgeschnitten werden. Vor dem ersten Frost können die noch am Stock verbliebenen Tomaten geerntet und, im Keller auf Zeitungspapier ausgelegt, nachgereift werden.
Tipp 10: Tomatenbegleitpflanzen
Tomaten benötigen viel Nährstoffe, Licht und Wasser. Deshalb sind ihre Begleitpflanzen mit Bedacht auszuwählen und sollten mit der Tomate nicht in Konkurrenz treten.
Einen positiven Einfluss auf die Entwicklung Ihrer Tomaten haben unter anderem folgende Pflanzen: Basilikum, Borretsch, Schnittlauch, Dill, Minze und Petersilie wirken sich positiv auf Wachstum und Geschmack aus. Basilikum wehrt darüber hinaus Insekten, Borretsch Stengelälchen und Knoblauch die rote Sinnmilbe ab.
Beim Anbau Ihrer eigenen Tomaten wünsche ich Ihnen viel Freude und Erfolg. Ich bin auf Ihre Rückmeldungen gespannt.