Heute ist mein letzter großer Gartentag in diesem Jahr. Viel später als gewöhnlich ist es nun kalt geworden. Für die nächsten Tage ist Frost angesagt.
In warmen Kleidern und mit klammen Fingern bringe ich meine Kübelpflanzen ins Haus. Schneller als sonst erledige ich meine Arbeit und freue mich auf eine Tasse Tee am wärmenden Ofen. Gärtnern nenne ich die Gartenarbeit diesmal nicht, denn dazu gehört für mich Muse.
Schnell sind die letzten Tage vergangen und ebenso schnell hat sich für mich der Herbst verabschiedet.
Ich erinnere mich an einen Morgen vor drei Wochen, als das flach einfallende Licht sanft über das Gras schien, das wie ein makelloser Samtteppich im warmen Licht der Sonne erstrahlte. Noch blühende Astern, Levkojen, Kapuzinerkresse und Hortensien erinnerten an den letzten Sommer. Im vom Teich reflektierten Gegenlicht leuchteten weiße Prachtkerzen.
Zwei Wochen später stand die Sonne dann schon wehmütig tief und warf lange Schatten auf den Boden. Ihr flach einfallendes Licht wärmte kaum noch und ergab eine vollkommen andere Stimmung. Eine Stimmung, die ich als Abschied vom Gartenjahr empfand und die mir zeigte, dass es nun an der Zeit ist, den Garten zur Ruhe kommen zu lassen.
Fertig bin ich mit den Arbeiten in meinem Garten noch nicht, aber die noch Anstehenden haben keine Eile mehr und können stundenweise nach Lust und Laune erledigt werden.
Ich freue mich über die einkehrende Ruhe und die Zeit zum Genießen. – Aber so, wie ich mich kenne, werde ich mir in wenigen Tagen einen Kalender für das kommende Gartenjahr besorgen, Saatgutkataloge durchstöbern und das neue Gartenjahr vorbereiten.